Die Vasektomie - eine der sichersten Verhütungsmethoden für den Mann

posted am

Als Vasektomie wird allgemein das Entfernen von Gefäßen oder Gefäßteilen bezeichnet. Geläufig ist der medizinische Begriff aber hauptsächlich für die Sterilisation des Mannes durch eine Durchtrennung der Samenleiter. So kann der im Hodensack gebildete Samen bei einer Ejakulation nicht mehr über die Harnröhre nach außen gelangen und wird vom Körper absorbiert. Der Mann wird zeugungsunfähig und kann deshalb beim Geschlechtsverkehr auf Verhütungsmittel verzichten.

Wie läuft eine Vasektomie ab und wie sicher ist sie?

Meistens wird der kleine chirurgische Eingriff von einem Urologen wie Dr. Bernhard Hürbe, Facharzt für Urologie oder Chirurgen unter örtlicher Betäubung und ambulant durchgeführt. Der Arzt eröffnet dabei die Haut des Hodensackes an beiden Seiten mit einem sehr kleinen Schnitt. Anschließend durchtrennt er die Samenleiter und vernäht oder verödet die offenen Enden. Es gibt aber auch die Möglichkeit, ohne Skalpell zu arbeiten und die Haut nur punktförmig zu durchstechen. In diesem Fall werden die OP-Instrumente dann durch die Einstichstellen eingeführt. Beide Methoden stellen einen verhältnismäßig nebenwirkungs-und risikoarmen chirurgischen Eingriff dar. Trotzdem sind natürlich auch dabei Komplikationen möglich. Es kann in seltenen Fällen zu Nachblutungen, Wundheilungsstörungen und Infektionen sowie zu Dauerschmerzen kommen, die weitere Behandlungen nach sich ziehen.

Die Vasektomie gehört zu den sichersten Schwangerschaftsverhütungsmethoden überhaupt. Nach der Statistik kommt es nach dem Eingriff bei weniger als einem Paar innerhalb eines Jahres zu einer unerwünschten Schwangerschaft. Dass es überhaupt dazu kommen kann, hat zwei Gründe. Zum einen sind nach dem Eingriff bis zu 12 Wochen immer noch aktive Spermien in der Samenflüssigkeit vorhanden, zum anderen gibt es sehr seltene Fälle, in denen sich die Samenleiter auch Jahre später wieder regenerieren und erneut durchlässig werden. Es ist auch möglich, den Eingriff mit ärztlicher Hilfe wieder rückgängig zu machen. Dazu wird die vernähte oder verödete Stelle beseitigt und die Teile der Samenleiter mikrochirurgisch wieder zusammengefügt. Die Erfolgsraten sind hoch und liegen bei über 90 Prozent, wenn der Eingriff weniger als 5 Jahre zurückliegt. Bei längeren Zeiträumen sinken sie leicht, liegen aber selbst bei einer Zeitspanne von 20 Jahren statistisch immer noch bei über 60 Prozent. Allerdings ist die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft der Partnerin nachher trotzdem geringer als vor der Sterilisation, die Anzahl der Spermien ist oft geringer, ihre Qualität schlechter.

Die Vasektomie und die Männlichkeit

Weder die sexuelle Lust noch die Potenz des Mannes werden durch diesem Eingriff beeinflusst. Seine Männlichkeit bleibt vollkommen erhalten und auch die Partnerin spürt beim Geschlechtsverkehr keinen Unterschied. Allerdings gibt es Männer, die den Eingriff seelisch nicht gut verkraften und es dadurch zu Potenzproblemen ohne körperliche Ursache kommen kann. Deshalb ist es wichtig, sich vor einem geplanten Eingriff sehr gut zu informieren.


Teilen